Ergebenheitsgebet - Rudolf Steiner

Wir müssen mit der Wurzel aus der Seele ausrotten Furcht und Grauen vor dem, was aus der Zukunft herandrängt an die Menschen. Gelassenheit in Bezug auf alle Gefühle und Empfindungen gegen die Zukunft muß sich der Mensch aneignen. Mit absolutem Gleichmut dem entgegensehen, was da kommen mag, da es durch die weisheitsvolle Weltenführung uns zukommt.
Wir haben jeden Augenblick das Rechte zu tun und alles andere der Zukunft zu überlassen. Es gehört zu dem, was wir in dieser Zeit lernen müssen:
Was auch kommt, was mir auch die nächste Stunde, der nächste Tag bringen mag, ich kann es zunächst, wenn es mir unbekannt ist, durch keine Furcht ändern. Ich erwarte es mit vollkommener Meeresstille meines Gemüts. Durch Angst und Furcht wird unsere Entwicklung gehemmt, wir weisen durch Wellen der Furcht und Angst zurück, was aus der Zukunft in unsere Seele hinein will. Die Hingabe an das, was man göttliche Wahrheit nennt in den Ereignissen, die Gewissheit, daß das, was kommen wird, sein muss und daß es auch nach irgendeiner Richtung seine guten Wirkungen haben müsse, das Hervorrufen dieser Stimmung in Worten, in Empfindungen, in Ideen, das ist die Stimmung des Ergebenheitengebetes.

Es gehört zu dem, was wir in dieser Zeit lernen müssen:
Aus reinem Vertrauen leben, ohne Daseinssicherung, aus dem Vertrauen auf die immer gegenwärtige Hilfe der geistigen Welt - Wahrhaftig, anders geht es heute nicht, wenn der Mut nicht sinken soll.